66 Jahre Fernsehturm

Gemälde mit dem Fernsehturm Stuttgart

Roland Spohn ist in Bad Urach geboren, hat Biologie studiert und ist nun selbständig als Naturfotograf, Illustrator und Kunstmaler tätig.

Seinen Stil beschreibt er folgendermaßen: "In meinen Bildern füge ich viele Sachverhalte der Biologie zu fantasievollen Gemälden zusammen und verknüpfe sie auch immer wieder mit unserem kulturellen Leben."

So ist auf zwei seiner Ölgemälde („Das Netz“ und „Strategien des Lebendigen“) auch der Fernsehturm verewigt – neben vielen weiteren Details, die es zu entdecken gilt.


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Das Netz
Öl und paint-marker auf Leinwand
1999 – 2000


Die Baldachinspinne (Linyphia triangularis) baut mit ihrem Netz das Stadtbild von Stuttgart nach. In jedem Landschafts- und Naturschutzgebiet erscheint eine Szene des entsprechenden Gebiets, eines dort lebenden Tieres oder einer Pflanze, denen z.T. das Gebiet sogar seinen Namen verdankt (z.B. Weißtannenwald, Kräherwald, Eichenhain).
Der Rot-Milan (Milvus milvus) und die Hänge-Birke (Betula pendula, im Verlauf der A 8) als Vogel bzw. Baum des Jahres 2000, stehen für das Jahr, in dem das Gemälde vollendet wurde. Die zu Spinnfäden gewordenen Straßen symbolisieren die Vernetzung der Stadtbiotope. Ein Maulwurf bezieht Stellung, um das Bahnprojekt „Stuttgart 21“ entweder zu realisieren oder zu untergraben.

Anmerkung Roland Spohn: "In 'Das Netz' müssen Sie den Fernsehturm etwas suchen – er steht dort als Rest eines zerfallenen Tannenzapfens an seinem Standort nahe Sillenbuch. So ein Tannenzapfen hat ja (im Gegensatz zu einem Fichtenzapfen) die Eigenschaft, dass sein Mittelteil – die Spindel – lange Zeit fest am Baum bleibt, also ähnlich wie der Fernsehturm für lange Zeit stehen bleiben soll."

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Strategien des Lebendigen
Öl auf Leinwand
1999


Um in der Natur bestehen zu können, muss jedes Lebewesen seine eigene Überlebensstrategie entwickeln und sich damit in seiner ökologischen Nische behaupten.
Im Bild symbolisieren zwei Schachbretter die unterschiedlichen Strategien, die die Lebewesen entwickelt haben. Das obere Schachbrett wird getragen von einem Schachbrett-Schmetterling (Melanargia galathea) und einer Schachblume (Fritillaria meleagris).
In dieser Partie spielen Tiere gegen Pflanzen. Jedes dargestellte Wesen enthält in seinem deutschen Namen die entsprechende Schachfigur, die es verkörpert. Das Spiel zeigt einen Ausschnitt aus der WM-Begegnung Kasparow gegen Karpow vom 08.10.1986, die damals mit einem Remis endete. In der Natur hat sich also ein Gleichgewicht unter den Lebewesen herausgebildet. Auf dem zweiten Brett spielen Tiere und Pflanzen gemeinsam gegen den Menschen und seine technischen und kulturellen Errungenschaften.
Diese werden im Bild mit Wahrzeichen, Wappen, bedeutenden Persönlichkeiten und Veranstaltungen der Landeshauptstadt Stuttgart dargestellt. Sie haben wiederum einen Bezug zu der Schachfigur, die sie repräsentieren.
Die Situation sieht nun gänzlich anders aus: Die Natur wird in zwei Zügen matt sein!

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